Oft erhalte ich Anfragen zu meiner Krankengeschichte und ich bin sehr dankbar, dass ich ein wenig helfen kann und auch, dass ich von den Erfahrungen anderer erfahren darf.
Doch kürzlich erhielt ich eine Nachricht von jemandem, der mir ebenfalls via Social Media folgt.
Warum ich?
Die Person erzählte mir von ihren Erlebnissen, wie die Symptome, die Diagnose und die Beschwerden nach der Operation. Und sie schrieb mir auch, dass sie sich ständig gefragt habe, „Warum ich?“ Eine Frage, die sich wohl so einige Betroffene stellen und die eigentlich auch ganz legitim ist.
Aber eigentlich auch nicht.
Zwei gute Gründe
Es gibt nämlich zwei gute Gründe, sich diese Frage nicht zu stellen.
Zum einen macht man sich das Leben nur selber schwer, denn eine Antwort gibt es auf diese Frage nicht.
Besonders Hirntumore entstehen, das weiss man mittlerweile, ohne äussere Einwirkung. Warum sie aber tatsächlich entstehen, weiss man bis heute immer noch nicht. Ob nun genetisch bedingt, die Lebensumstände oder etwas anderes daran schuld ist, ist bis heute nicht gänzlich geklärt. Deshalb sollte man sich das eigene Leben nicht unnötig und auch zusätzlich schwer machen, wenn man sich solch eine Frage stellt.
Ausserdem gibt es zig andere Menschen, die auch schwere Erkrankungen durchmachen müssen, wenn nicht sogar die Gleiche wie man sie selber hat. Und natürlich macht jeder Mensch seine eigenen Erfahrungen und jede Erkrankung ist anders, auch, wenn man die gleiche Diagnose erhält.
Fehl am Platz
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, bei welchem man mir jetzt vielleicht fehlendes Taktgefühl unterstellen kann. Aber es widerstrebt mir persönlich, mich zu bemitleiden. Deshalb stelle ich mir diese Frage auch nicht.
Natürlich ist es aber legitim, traurig zu sein, man darf auch wütend werden oder enttäuscht sein. Aber solche Gefühle sollten nicht lange anhalten, denn sie werden einen ausbremsen.
Wie schon erwähnt, gibt es viele Menschen, die auch solch eine Diagnose erhalten und auch diese Personen wissen nicht, warum gerade sie dies durchmachen müssen.
Deshalb sollte man sich auf das besinnen, was wirklich wichtig ist: Optimistisch bleiben, durchhalten und kämpfen! #dubistnichtalleine